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Familienregatta

 

Auf mehrfachen Wunsch, in diesem Jahr nicht wieder das Absegeln in Form einer Regatta zu veranstalten, sondern zwei separate und voneinander unabhängige Veranstaltungen zu machen,  wurde die diesjährige Familienregatta von September auf einen früheren Zeitraum vorverlegt. Wir entschieden uns für das letzte Juniwochenende, was sich im nachhinein als Fehler herausstellte, da an dem geplanten Wochenende teilweise schon Schulferien bzw. Ferienbeginn in den umliegenden Bundesländern war. Beim Seglerstammtisch am Abend vor der Regatta gingen wir davon aus,  dass wir ca. 6 Schiffe, mit ’’Ach und Krach’’ an den Start bekommen würden. Bei ordentlich Flaschenbier, Wein und Schnaps, wurde es noch ein feuchtfröhlicher Abend.  Fassbier konnte man an diesem Abend leider nicht trinken, ich sag mal so:  Es hat so geschmeckt, wie ich mich am nächsten Morgen gefühlt habe - und das war sauschlecht! Äußerst verkatert rafften wir uns zur Steuermannbesprechung am Flaggenmast auf, wir, das waren nicht etwa Sirid und ich, nein es waren Kai, ein guter Freund, der noch nie in seinem Leben segeln war und Jan ein Kumpel, der schon lange segelt und auch eine X79 in Sonwik hat. Sirid hatte Ihren Junggesellenabschied anlässlich unserer Hochzeit im August und wurde kurzfristig ausgebootet.  Nach einer kurzen Begrüßung  meinerseits und Erklärung des Kurses inkl. der Startsignale durch Christian, unseren neuen Sportwart, machten sich alle bereit auszulaufen. Es waren noch ca. 40 Minuten bis zum Start und er Wind wehte sehr schwach, sodass es ein entspannter Segeltag mit durchaus guten Chancen für die leichte X79 werden sollte. ‚‚Watt für’n Glück!’’ dachte ich in meinem völlig verkaterten und äußerst unmotiviertem Zustand. Irgendwie schafften wir es, obwohl wir alle das gleiche Problem hatten, das Boot fertig zu machen und auszulaufen. An der Hafenausfahrt hatten wir noch 10 Minuten bis zum Start, das weiß ich noch ganz genau! Die Fahrrinne mit unserem ’’Quirl’’ muss sehr lange gedauert haben, Zeitgefühl war bei uns noch Mangelware. Schon wieder halb eingepennt vom monotonen  Außenborderlärm, erreichten wir den Startbereich. Irgendjemand  rief: ‚‚Noch eine Minute!’’ Wieder wach und total erschrocken, dass die Zeit so schnell vergangen ist, fingen wir dann an, die Segel zu setzen, den Motor hochzuklappen und zumindest einigermaßen zur Startline zu fahren.  OK, schlechter Start, aber was soll’s erstmal ‚ bisschen segeln, ein wenig Frischluft und dann geht’s schon wieder vorwärts.  Was soll ich sagen, kurz nach dem Start fing es an zu regnen und zu stürmen. Es war für uns und der Besegelung die wir fuhren wieder mal hart am Limit, ähnlich wie im September im letzten Jahr.

 

Der Start erfolgte, wie es sich gehört, gegen den Wind zu einer ausgelegten Tonne in südwestlicher Richtung vor Ohrfeldhaff. Von dort ging es mit halben Wind zur Ansteuerungstonne bei Kalkgrund, nun kam eine harte Kreuz zur Tonne 2 am Anfang der Innenförde. Der Wind war mittlerweile so stark, dass viele eine Q-Wende um die 2 gefahren sind um auf den Downwinder zum Ziel vorm Geltinger Hafen zu gehen, welches als Tor durch 2 Tonnen ausgelegte markiert wurde. Wir, nach ein paar Schluck Sherry mittlerweile wieder am waghalsigen Taktiken schmieden, fuhren eine Halse und setzten den Spi. Es sollte eine lustige ’’Glitschpartie’’ werden. Da unser ’’Rookie’’, Kai, schon genug mit sich selbst zu kämpfen hatte und wir also quasi nur zu Zweit waren, wollten wir bei den vorherrschenden 6 Windstärken eine Halse unter Spi tunlichst vermeiden und fuhren so tief wie möglich. Wir rauschten mit 12 Knoten in Spitze Richtung Ziel. Die ’’Luigi’’, eine Hanse 341, hatten wir bereits überholt und die ’’Lakonja’’ war in Reichweite, Fix & Foxi, die andere X79, hatten wir  deutlich hinter uns gelassen, obwohl die zu 4 gesegelt sind und mehr Gewicht auf der Kante hatten, was vor allem an de kreuz ein großer Vorteil war. Doch dann kam, was kommen musste, es hatte sich eigentlich schon mehrfach angedeutet, wir flogen ab. Das Boot fing so  stark an zu geigen, dass wir keinen Ruderdruck mehr hatten, eine Patenthalse fuhren und in den Wind geschossen sind. Wie das bei so viel Wind aussieht, kann sich jeder vorstellen, da kommt schon mal der Kiel aus dem Wasser......... Damit beschäftigt, den Spi wieder zu bergen und das Boot wieder auf Kurs zu kriegen, fuhren wir den Rest nur noch mit Groß. Die Chance auf eine gute Platzierung war weg, die Fix & Foxi war  auch vorbei und fuhr mit Spi in Richtung Ziel.  Wir hätten den Spi dichter fahren müssen, den Achterholer weiter auffieren, dann wären wir nicht so gegeigt. Aber was soll’s, es hat sehr viel Spaß gemacht! Im Anschluss wurde nach der Siegerehrung in der Grillhütte am Hafen noch nett gegrillt, geschnackt und Bier getrunken.

Wir hoffen bei der Terminplanung im nächsten Jahr wieder ein  glücklicheres Händchen zu haben und wieder mehr Schiffe am Start zu sehen.

 

Vielen Dank an unseren neuen Sportwart, Christian Löwe, der einen wirklich super Kurs ausgewählt hat.

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